Samstag, 20. Oktober 2012

So klingt das Wochenende: DAVID GRAY

Liebe Kerstin,

musikalisch gesehen hast du auf jeden Fall Recht – da bin ich wohl ein Herbstmädchen. Ich mag die leisen Töne, die Mollakkorde, bittersüße Geschichten in Musik verpackt.

Ein Meister solcher Geschichten ist David Gray. Sehnsucht, Hoffnung, Liebeskummer, Ängste: davon singen sie ja alle im Radio. Aber nicht in solch einfachen und doch kunstvollen Worten wie der Ire, der statt abgegriffene Plattitüden aneinanderzureihen, seine ganz eigenen Bilder für den Zustand seiner Seele findet. Das Ganze mit einer großartigen Stimme und  Leidenschaft für jeden einzelnen Song. Da fällt es schwer, sich für nur EIN Lied zu entscheiden, my oh my… ;-)  (an dem hier hängen, wie am ganzen Album „White Ladder“, auf jeden Fall viele schöne Erinnerungen)


DAVID GRAY –  My Oh My



Weiterhören:
“Alibi”
“Silver Lining“

Liebe Grüße aus dem fast noch mal sommerlich warmen Norden,
Emmi

Liebe Emmi, 

Musik macht Gefühle. Und deshalb muss es darin auch um Gefühle gehen? Würde man über seinen letzten Shoppingtrip singen, klänge es vermutlich nach "Hänschen klein". Habe ich mir noch nie überlegt, aber so wird es wohl sein. Oder um es mit den Worten von Dieter Bohlen oder dem unfassbaren Detlef D! Soost zu sagen: "Du musst fühlen, was du singst." Ich würde den beiden Herren selten zustimmen, aber in diesem Punkt haben sie wohl Recht. Nur wenn Gefühle drin stecken, kommen sie auch bei uns an.

Im Fall von David Gray kommt bei mir jede Menge an. Denn auch ich habe eine Erinnerung daran. Allerdings an Babylon, das, wie ich gerade feststelle, vom selben Album stammt. Die Songs sind sogar Nachbarn. ;-)

Ich hatte damals eine schwierige "Beziehung" zu jemandem, der sich nicht fassen lies. Wir sahen uns selten. Ich wünschte mir immer mehr. Irgendwann klappte es dann tatsächlich mal, dass wir ein Wochenende zusammen wegfuhren. Das war eines von wenigen Malen in einigen Jahren, dass wir mehr als einen Abend zusammen hatten. Es lag Schnee. War kurz vor Weihnachten, als wir am Bahnhof in den Zug nach Berlin stiegen. Ich war so glücklich damals. Und aus einer Drogerie im Bahnhofsgebäude klang Babylon und brannte sich in unser Gedächtnis. So schön und auch noch die Filmmusik zu Serendipity, den ich sehr liebe. Manche Dinge sind wohl wirklich Serendipity. Den Mann von damals sehe ich in ein paar Tagen wieder. Und ich freue mich darauf sehr. 

Aber jetzt muss ich erstmal das ganze Album hören. Ich konnte gerade nicht widerstehen.

Wünsche dir ein schönes Wochenende. Sag dem Sommer leise auf Wiedersehen. Ich glaube, das wird sein letzter Besuch in diesem Jahr.

Liebe Grüße

Kerstin

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