Mittwoch, 26. September 2012

Der Low Carb Liebling der Woche: Ketchup ohne Zucker

Ich gehöre definitiv nicht zu den Menschen, die jedes Essen mit einer großen Portion Ketchup verunstalten. Ich möchte schmecken, was auf meinem Teller liegt: jedes Aroma, jedes Detail der Zutaten. Ketchup macht doch alles irgendwie zu einem Einheitsbrei. Und schon allein das Geräusch, wenn das meist viel zu dickflüssige Zeug aus der Flasche ploppt, finde ich richtig übel.

Ganz anders sieht es aus bei meinem selbst gemachten  Low Carb Ketchup. Ohne Zucker, denn davon sind im roten Gebräu aus dem Supermarkt meist riesige Mengen versteckt. Mein Ketchup schmeckt so zart, so tomatig, so süß, ganz leicht nach Apfelessig und sensible Naturen spüren sogar den Hauch von Steinpilzen in seinem Bukett. Der lässt den Holzhammer zu Hause, erschlägt nichts und verfeinert vieles. So darf Ketchup durchaus mal auf den Tisch und ist die Krönung auf einem leckeren Stück Fleisch. 

Übrigens: Ihr braucht nicht auf den Sommer und eure reifen Gartentomaten warten. Mit hochwertigen Dosentomaten gelingt das auch jetzt gut, oft sogar besser. In der FAZ gab es mal einen interessanten Test dazu. Ich habe die "Mutti Pomodorini di Collina" benutzt. 




Zutaten (für ca. 400 ml):

1 kleines Stück Ingwer
10 schwarze Pfefferkörner
2 Lorbeerblätter
2 Nelken
1/4 getrocknete Cilischote
500 g Dosentomaten
1 Knoblauchzehe
1 kleine Schalotte
1 TL getrocknete Steinpilze (fein zermörsert)
1 TL Melasse
4 EL Sukrin
100 ml Apfelessig
1/2 TL Meersalz

Ingwer schälen und in Scheiben schneiden. Mit den Pfefferkörnern, den Lorbeerblättern, Nelken und der Chilischote in einen Teefilter aus Papier geben. Gewürzpaket mit einem Bindfaden zuschnüren.

Die Tomaten in einen Topf geben. Knoblauchzehe und Schalotte fein hacken und dazugeben. Die restlichen Zutaten unterrühren und das Gewürzpaket in den Topf geben.

Alles zusammen aufkochen und bei geringer Hitze unter gelegentlichem Rühren 30 Minuten einkochen lassen. 

Das Gewürzpaket entfernen und den Ketchup mit dem Stabmixer pürieren. Mit Salz abschmecken. Sollte es euch noch zu flüssig sein, könnt ihr die Tomatensauce einfach noch etwas einkochen.

Flaschen oder Gläser mit heißem Wasser sterilisieren. Den Ketchup heiß einfüllen, gut verschließen und abkühlen lassen.

Übrigens: Ich kombiniere Sukrin und Melasse, wenn ich eigentlich den Geschmack von braunem Zucker brauche. Melasse ist ein Nebenprodukt aus der Zuckerproduktion, enthält aber nur noch ca. 60 Prozent Zucker und ist unglaublich intensiv im Geschmack. Ein Teelöffel davon reicht eigentlich immer aus. Auch beim Backen. Je dunkler die Melasse ist, desto weniger  Kohlenhydrate hat sie. Ihr bekommt sie im Bioladen oder im Reformhaus. 


Sonntag, 23. September 2012

So klingt das Wochenende: THE NATIONAL


Liebe Kerstin,

oh, da hab ich ja letzte Woche ein wenig ins Wespennest gestochen. Dabei hab ich gar nix gegen weinende Männer. Die gefühlvollen, weichen und verletzlichen Exemplare von denen du schriebst, dürfen mir im Fall der Fälle sehr gern das Bett nass weinen. Dauergreinende männliche Heulsusen muss ich dagegen nicht haben.  Und so eine hatte wohl auch Amanda auf dem Kieker...

Die Idee zum heutigen Musiktipp kam übrigens während des Frühstücks des Weges. Ich gucke zum frühstücken ja oft eine seeehr trashige Soap. Und traute meinen Ohren kaum: Da lief tatsächlich ein Song von einer meiner Lieblingsbands im Hintergrund. Unglaublich! Da war tatsächlich mal ein Musikredakteur mit Geschmack am Werk.

Was für eine Stimme! Das komplette Album „High Violet“ besteht meiner Meinung nach komplett aus Songs, die man eigentlich per ärztlicher Verschreibung 3x am Tag hören müsste.
Was ich wochenlang nach Erscheinen auch getan habe. Wie schön, dass mich die unsägliche
Serie heute morgen daran erinnerte. Tja, wie heisst es so schön: Out of Evil comes Good! ;-)

Ich wünsche dir ein ganz famoses Wochenende ohne Tränen,
Emmi



THE NATIONAL - England



Weiterhören:
“Bloodbuzz  Ohio”
“Fake Empire”

Liebe Emmi, 

was ist der Unterschied zwischen dir und mir? Wir gucken beide gern trashige Soaps (welche ist es denn bei dir?), nur kann ich mich nicht damit herausreden, dass wenigstens die Musik gut ist. Ich würde es vermutlich noch nicht mal bemerken, wenn ein Song meiner Lieblingsband käme. In diesem Punkt bin ich vielleicht eher ein Mann: Ich kann mich immer nur auf eine Sache konzentrieren. Musik, die im Hintergrund läuft, im Fernsehen, im Radio oder gar beim Einkaufen in irgendeinem Shop, nehme ich gar nicht wahr. Dabei bin ich in allen anderen Punkten hochbegabt für Multitasking.

Und das mit den Männern, das war gar nicht so gemeint. Ich wollte dir nicht unterstellen, dass du auf der Suche nach DEM Macho unter der norddeutschen Sonne bist. Wobei ich behaupten würde, dass ich noch nicht mal von gefühlvollen, weichen und verletzlichen Männern schrieb. Wirklich gut finde ich die harten Kerle, die aber Mut genug haben, auch mal zu weinen. Ich glaube, das ist für mich noch mal ein Unterschied. Mit den allzu gefühlvollen, weichen Typen habe ich es nämlich nicht so. Die werden dann schnell mal von mir platt gemacht und was einem Frosch ja ganz gut steht, wenn man ihn an die Wand wirft in der Hoffnung er werde zum Prinz, ist bei einem Mann nicht allzu attraktiv. 

Vielleicht hilft diesen Heulsusen aber auch dein Rezept, drei Mal täglich eine Dosis The National? Wenn sie dann wenigstens im Bett nicht mehr weinen, dürfen sie trotzdem bleiben und mit uns trashige Soaps zum Frühstück schauen. Das wäre dann mal ein Vorteil von so einem Exemplar. Und wenn dann vor Rührung ein paar Tränen fließen? Das wird uns den Kaffee doch nicht versalzen.

Also, meine Liebe. Mach dir ein schönes Wochenende und nicht so viele Gedanken. Und immer brav deine musikalischen Medikamente nehmen. 

Liebe Grüße
Kerstin


Freitag, 21. September 2012

Shabby-Schönheit in Pastell

Keine Fragen, keine Fotos? Nein, ich habe trotzdem ein paar schöne Bilder für euch. Steffi und der Frage-Foto-Freitag pausieren und das kommt mir gerade recht, denn ich wollte euch schon länger ein paar Details aus meinem Zimmer im Haus des Liebsten zeigen.

Ihr musstet ja oft genug hier von unserem wochenlangen Umzug lesen. Besser gesagt: M. ist umgezogen. Wir leben sehr bewusst und gern in zwei Häusern. Bisher nur 5 Fußminuten voneinander entfernt, jetzt leider in verschiedenen Tälern. Und damit ich deshalb auch mal ein paar Tage länger bleiben kann, habe ich ein klitzkleines Reich für mich bekommen dort.

Ziel war es, einen Platz zum Schlafen und Lesen und Kuscheln zu haben. Eine kleine Schreibecke war mir wichtig. So kann ich auch mein Homeoffice spontan dort einrichten. Und Stauraum für Anziehsachen und Co waren gefragt, denn ich bin es leid, alle paar Tage einen halben Umzug zu veranstalten. Das Ganze dann auf knapp acht Quadratmetern und dabei möglichst wenig Geld ausgeben - gar keine leichte Aufgabe.

Gott sei Dank stehe ich sowieso total auf den Shabby-Style. Und das Haus hatte einen vollen Keller, in dem man in alten Familienschätzen richtig graben konnte. Toll für mich, denn ich bin in einer Stadt aufgewachsen, die erst im zweiten Weltkrieg entstanden ist. Da gibt es keine Dachböden, Keller und Kisten mit Erinnerungen an die guten alten Zeiten.

Shabby sollte es also sein. Viel weiß. Und drei Pastelltöne dazu, die mich in einem anderen Projekt gerade sehr prägen: ein zartes Lindgrün mit einem Hauch von Grau, ein helles Violett und ein Roseton. Und irgendwie tauchten dann immer wieder Vögel auf und Herzen. Und nun kommt mal mit und schaut euch das Ergebnis an.




Das Bett von Ikea begleitet mich sicher schon zehn Jahre. Es ist das einzige Möbelstück, das meinen Umzug von Berlin nach Tirol mitgemacht hat. Und das liegt nicht an seiner Schönheit, sondern daran, dass es sich so schön klein machen kann und so noch in den VW-Bus passte, der mein gesamtes Hab und Gut damals verschiffen musste.  Bisher war es schwarz. Jetzt hat es einen weißen Anstrich bekommen.

Darüber liegt eine alte, weiße Spitzentagesdecke, die ich von M.s Mama geerbt habe. Die Tagesdecke darüber ist von Bloomingville. Das dazu passende Kissen stellt die Verbindung zum Kopfende her. Dazu habe ich zwei Kissen in den beiden anderen Farben kombiniert (das grüne ist von the go´round), eines mit dem Vogel-Thema. Das Hirsch-Kissen hat M.s Mama in der Grundschule selbst bestickt. Ich mag diesen Hauch von Alpen-Tradition in dieser Kombination.

Da es keinen Platz für einen Nachttisch gibt, habe ich mich für ein Regal über dem Bett entschieden. Das Regal ist, wie die Kissen und die lila Tagesdecke, von manjanaHome.

Im Regal wohnt Polly, mein Sorgenfresserchen, die ihr schon kennt. Sie ist hier besser aufgehoben, denn ab und an muss ihr ein Unbeteiligter mal den Magen auspumpen. Ein K von Bloomingville (über manjanaHome) zeigt, wer hier schläft. Und das grüne Windlicht ist ein Geschenk meiner Freundin Elly aus ihrer neuen Heimat Indien.

Daneben sammele ich ein paar Bilder, die ich gerade mag: Der Hase ist von lecanotrouge. Ich habe ihn mal bei Igor und seinem wunderbaren Happy Interior Blog gewonnen. Er steht ein wenig für dieses "Alice im Wunderland"-Gefühl, das ich in diesem Zimmer oft habe. Die beiden Prints stammen aus der Werkstand von eine der guten. Den zuckersüßen Cupcake gibt es als Download bei der von mir heißgeliebten Kochzeitschrift Lecker.




Diesen ganz schmalen Kleiderschrank habe ich im Keller gefunden. Vermutlich stand er früher mal in einem der Pensionszimmer, die M.s Oma vermietete. Ich mag den Gedanken, dass ein glücklicher Urlauber da früher seine Sachen verräumt hat. Es erinnert mich daran, in welch schöner Umgebung ich hier leben darf. 

Er war in einem armseligen Zustand mit teilweise abgelösten Seitenwenden. Ich hab die Tür ausgebaut, die Seiten neu geleimt und ihn dann grün gestrichen. Hat er nicht einen zauberhaften kleinen Schlüssel? Oben drauf ist noch Stellfläche für ein paar Ebay-Funde. Igor, dass ist der Milchtopf von Riess, von dem ich dir neulich schrieb. Für 1 Euro ein guter Fang, oder? Und die Kaffeedose dahinter ist aus Frankreich und duftet sogar noch nach dem früheren Inhalt.



Zu meiner Arbeitsecke hat mit Holly Becker von decor8 mit diesem Post inspiriert. Ich brauchte einen sehr schmalen Konsolentisch. Dieser hier ist zwar nichts Besonderes, aber da ich ihn für 30 Euro neu bei Ebay bekommen habe und er die richtigen Maße hat, darf er hier wohnen. Die Lampe ist von Lisbeth Dahl (über Das Tropenhaus). Daher stammen auch die Klemmbretter von house doctor. Die Schreibtischunterlage habe ich dazu passend aus Geschenkpapier zugeschnitten und laminieren lassen.

Der Stuhl stammt ebenfalls aus Frankreich und ist aus der Gründerzeit. Ich habe ihn für 20 Euro ersteigert, daher verzeihe ich ihm auch, dass auf seiner eigentlich total schönen Sitzfläche mit Sternenlochmuster ein Riss ist. So trägt er jetzt eben ein Sitzkissen von Greengate (über Mary the Fairy).

Mein Schwein Günnfried pendelt mit mir zwischen den beiden Häusern. Schließlich ist er vor zwei Jahren auch die ganzen 2000 Kilometer von Flensburg nach Tirol mit mir geradelt und dann gleich hier geblieben. Ein Kellerfund ist seine kleine Sitzbank, die ich lila gestrichen habe.




Über meinen Schreibtisch habe ich ein Wandregal montiert. Es ist recht weit oben angebracht, so dass es keinen Platz wegnimmt und es bietet zusätzlichen Raum für Kleinkram. Die Schachtel mit dem türkisen Knopf passt zu den Klemmbrettern und ist ebenfalls von house doctor. Die kleinere Schachtel habe ich selbst beklebt. Sie nimmt das Muster der Schreibunterlage wieder auf. Sehr praktisch ist auch das blaue Buch "The art of cooking", ein Buchsafe von house doctor, in dem ich meine diversen Rezepte sammele.

Ebenfalls auf dem Regal haben diese vielen kleinen Vasen von M.s Mutter ihr neues Zuhause gefunden. Ich freue mich schon darauf, sie im Frühling mit einzelnen Blüten zu schmücken.

Hinter der Tür hängen drei dieser violetten Vogel-Haken von Nordal (über Das Tropenhaus). Momentan nutze ich sie eher als Deko, aber sicher werden sie auch mal Kleider und Taschen beherbergen.



 

Neben meinem Kleiderschrank im Keller fand ich dieses alte Nachtkästchen, das M.s Uroma gehörte und das sicher locker 100 Jahre alt ist. Ebenso wie das alte Gebetsbuch. Ich mag den Gedanken, dass es vielleicht schon früher auf genau diesem Schränkchen lag. 

Das alte Glas stand in der Vitrine meiner "Schwiegermutter" und ist nun zum Bonbonglas umfunktioniert. Das Schränkchen sollte übrigens eigentlich violett werden, aber ich habe beim Mischen der Farbe danebengehauen. Irgendwie mag ich es aber so himmelblau und deshalb darf es erstmal so bleiben.



Das Fenster hat einen braunen Rahmen, was eher schwierig zu lösen war. Ich habe es daher komplett eingepackt: mit einem selbst genähten Raffrollo und den dazu passenden Vorhängen. Dazu habe ich alte Bettlaken mit Spitzenkanten benutzt, die heilen Stücke zusammengesetzt und die alten Spitzen über die Verbindungsnähte gesteppt. Darüber habe ich in einer zweiten Lage diese Gardine von Ikea angebracht. Die war zum Glück viel zu lange, so hatte ich noch Reststücke fürs Rollo und die Vorhänge über, die ich zusätzlich appliziert habe.

Der kleine Vogel ist mir neulich in einer Galerie hier zugeflogen. Er wurde von einer Südtiroler Winzerin handgemacht und sitzt auf einer Weinrebe aus ihrem Weinstock.

Mittwoch, 19. September 2012

Der Low Carb Liebling der Woche: Minzsirup




Wisst ihr, wonach ich den ganzen Sommer lang süchtig war? Nach Ingwer-Minz-Tee mit Zitrone. Gleich am Morgen habe ich ein wenig Ingwer geschält und gehackt, einen Zweig Minze und den Saft einer halben Zitrone in meine Lieblingskanne gefüllt und das Ganze mit heißem Wasser aufgegossen. Etwas gesüßt. So frisch, so lecker, so gesund.

Und was ist jetzt, wo der Sommer sich leise verabschiedet? Die wild wuchernde Minze im Garten hat es quasi hinter sich. Die seltsamen blauen Käfer, die sich schon länger auf ihr tummeln, haben ihr wohl den Rest gegeben. In meiner Fensterbank steht noch ein auch schon ganz schön abgeernteter Busch. Es ist wohl absehbar: Das Ende meiner Ingwer-Minz-Tee-Phase naht.

Aber so leicht gebe ich nicht auf. Ich banne einfach etwas Minze in Flaschen und schlage dem Winter ein Schnäppchen. Das schreit nach Minzsirup, habe ich mir vorsorglich vor ein paar Wochen gedacht. Und gleichzeitig ein wenig gezittert, denn Sirup und Marmelade treiben mein geliebtes Sukrin erfahrungsgemäß schnell an seine Grenzen. 

Der Grund dafür: Erythritol löst sich viel schlechter als Zucker in Wasser. Wird die Lösung zu konzentriert, bilden sich Kristalle. Die sind zwar komplett harmlos, aber stören die Optik. Und das kann Miss Perfect natürlich nicht dulden. Wie gut, dass es in der Sukrin-Familie seit ein paar Monaten ein neues Mitglied gibt: das SukrinPluss. Das enthält zusätzlich einen Hauch von Stevia und ist daher doppelt so süß wie Zucker. So bekomme ich also das Beste aus beiden Welten: sehr viel Süße für Sirup, Marmelade, Baiser und andere schwierige Kandidaten, bei trotzdem vollem Zuckervolumen und ohne den bitteren Nachgeschmack von Stevia. Wer also immer noch mit Erythritol von Billiganbietern experimentiert, hat spätestens jetzt einen Grund, umzusteigen. Denn, tatarata: Der Minzsirup mit SukrinPluss ist eine wahre Schönheit geworden. Angenehm süß, ganz gut haltbar und ohne hässliche Kristalle. Ich bin begeistert. Und hier kommt für Euch das Rezept.

Zutaten (für eine große Flasche):
1 Bund frische Minze ( bei mir waren es ca. 20 g)
120 g SukrinPluss
1/2 l Wasser

Die Minze gründlich abspülen, trocken tupfen und die Blätter vorsichtig abzupfen und grob zerkleinern. Gebt das Grünzeug in einen Topf und übergießt es mit 1/2 l Wasser. Alles kurz aufkochen und über Nacht ziehen lassen. 

Am nächsten Morgen gießt ihr den Sud durch ein feines Sieb. Die Minzeblätter gut ausdrücken, denn wir wollen kein bisschen Aroma verschenken. Den Minzesud wieder in den Topf geben und das SukrinPluss dazugeben. Alles zum Kochen bringen und ca. 5 Min. kochen lassen.

Inzwischen solltet ihr eine Flasche mit kochendem Wasser sterilisieren. Sukrin konserviert nicht ganz so gut wie Zucker. Daher ist es wichtig, dass ihr sauber arbeitet. Den heißen Sirup in die vorbereitete Flasche füllen und kühl und dunkel aufbewahren. Geöffnet hielt sich der Sirup bei mir ca. 4 Wochen. Geschlossen sollte es noch etwas länger gehen. Reicht dann zwar nicht für den ganzen langen Winter, aber immerhin für eine respektable Verlängerung.

Der Sirup ist nicht nur perfekt in meinem Ingwer-Tee. Mit Wasser aufgegossen und auf Eis hat er mir auch so manchen heißen Sommertag versüßt.

Sonntag, 16. September 2012

So klingt das Wochenende: AMANDA PALMER

Liebe Kerstin,



jibbet doch gar nicht – ich hab mich verliebt. Nur in eine neue Band, aber immerhin! ;-) Auch das ist mir lange nicht mehr passiert. Amanda Palmer & The Grand Theft Orchestra sind die Auserwählten. Ehemals Sängerin der Dresden Dolls, hat Amanda im letzten Jahr ohne ihre ehemaligen Bandkollegen ein Album aufgenommen, das seit Freitag in den Läden steht. Das Geld für die Aufnahmen haben Fans zusammengetragen. Klasse Idee, finde ich, und das Ergebnis zauberte mit dem Eröffnungssong „Smile“ auch sogleich ein selbiges auf mein Gesicht. Das ist Pop, das ist Theater, das ist Spiel mit Versatzstücken aus verschiedenen Kunstbereichen. Die Dame, die wohl öfter mal nur mit Jeans und BH auf der Bühne steht, klopf nicht zaghaft an, sondern bricht die Tür auf und sagt „Hallo, da bin ich!“.

Es fällt mir ein bisschen schwer, einen bestimmten Song aus dem Album rauszupicken, denn so ein richtig rundes Bild ergibt sich, glaube ich, erst wenn man die ganze Scheibe hört. Jedes Stück ist eine Facette aus einem bunten kaleidoskopartigen Bild. Ich hab jetzt „Grown Man Cry“ ausgewählt, vielleicht weil es ein bisschen ein Spagat ist zwischen opereskem Pop a la „Smile“ oder “Do It With A Rockstar“ und auf dem Piano hingetupften Kleinoden wie „The Bed Song“. Aber auch weil das Thema des Songs eins ist, auf dem ich diese Woche ein wenig rumgedacht hab: schwache und starke Männer…

Hab ein wunderbares Wochenende!

Liebe Grüße,

Emmi



AMANDA PALMER – Grown Man Cry

Weiterhören:

“The Bed Song”

“Smile”




Liebe Emmi,

hui, du bist verliebt und dann noch in eine Frau! Das ist wirklich mal eine überraschende Neuigkeit aus dem Norden. ;-) Und bei Amanda hättest du, so grundsätzlich, durchaus eine Chance, denn sie hat ja schon öffentlich erklärt, dass sie durchaus auch auf Frauen steht. Ob die dann wohl bei ihr weinen dürfen?

Ich bin erstaunt und auch ein bißchen genervt, mit welcher Vehemenz sie da eine Anti-Hymne auf weinende Männer singt. Sind wir jetzt nach Jahrzehnten der Emanzipation wieder an der Stelle angekommen, wo ein Indianer keinen Schmerz kennt? Scheint ein Retrotrend zu sein, denn auch Tina Dico singt in ihrem Song "Strong Man" sehr deutlich: "Oh, I hate to see a grown man cry."

Ich finde, auch ein Mann hat ein Recht zu weinen und es ist nicht zwingend ein Zeichen von Schwäche. Sich so verletzlich zu zeigen, ist eher ziemlich stark, denke ich. Klar, so eine Heulsuse, wie Amanda sie da beschreibt, kann einem schon mal auf die Nerven gehen. Aber das ist geschechtsunabhängig und gilt für Männer und Frauen gleichermaßen.

Frage mal meinen Freund. Der kann ein Lied davon singen, wie nervend heulende Frauen sind. Ich habe an diesem Wochenende ziemlich viel dafür getan, diese Theorie zu untermauern. Ist halt manchmal so: Die Emotionen schlagen hohe Wellen, und trotzdem würde mich sicher niemand als schwach bezeichnen.

Nun hat sich Amanda mit dieser Ansage bei mir nicht gleich allzu beliebt gemacht. Vielleicht liegt es daran, dass auch ihr Song mich nicht im Sturm erobert hat. Ich höre jetzt noch mal in "Smile" hinein. In der Hoffnung, dass die Frau deines Herzens mich doch noch zum Lächeln bringt.

Sonnige Spätsommergrüße aus den Bergen

Kerstin

Freitag, 14. September 2012

Der Frage-Foto-Freitag

Freitag ist Murmeltiertag. Steffi fragt, wir antworten. Immer und immer wieder.

1.) Ein Outfit, in dem dir nichts passieren kann?




Meine geliebte riesengroße Wohlfühl-Strickjacke. Einkuscheln, warm werden, Sorgen vergessen.

2.) Entdeckt?




Eher wiederentdeckt: den Platz vor meinem Ofen. So schön, wenn die Wärme den Rücken hochkriecht.

3.) So hübsch?




Das Regal über meinem Zweitbett. Alles im Griff, obwohl der Platz nicht für ein Nachtischchen reicht.

4.) Blätterst du am Wochenende?




Momentan blättere ich eher ab. Ich bin sehr verliebt in Krakelierlack. Wie hier bei meinem kleinen alten Schränkchen. Unperfekt ist für mich einfach perfekt.

5.) Was planst du Schönes?





Ich erobere gerade die Welt der Granny Squares und plane erstmal, ganz bescheiden, ein schönes Kissen.


Mittwoch, 12. September 2012

Der Low Carb Liebling der Woche: Carrot Cake Cupcakes


Seit Stunden klatscht der Regen aufs Blechdach meines Häuschens. Die Temperaturen haben sich von gestern auf heute halbiert. Mein Kachelofen knistert gemütlich vor sich hin. Die Teetasse dampft und es riecht nach Kuchen. Okay, ich gebe zu, ich hätte euch heute besser Weihnachtsplätzchen serviert. 

Dabei haben sich noch ein paar frühlingsfrische Carrot Cake Cupcakes in mein Backrohr verirrt. Man darf die Hoffnung nicht aufgeben! Ist ja auch schön, so kurz vorm Wintereinbruch noch einmal von zarten Knospen zu träumen. 

Und weil irgendwo auf der Welt immer gerade Frühling ist, serviere ich diese kleine Schätzchen, die zuletzt im April auf meinem Oster-Brunch-Buffet standen, eben der lieben Astrid in Australien. Zumindest virtuell. Schön, dass bei dir immer alles beginnt, wenn es bei uns gerade endet. Genieße es! Und erinnere uns ab und zu daran, wie sich die warmen Sonnenstrahlen auf der Haut anfühlen. Bald sind wir wieder an der Reihe. Kann sich nur um Monate handeln.




Zutaten (für ca. 8 Cupcakes): 
180 g Mandelmehl
1/2 TL Meersalz
1/2 TL Backpulver
1/2 EL Zimt
3 Eier
2 EL Kokosöl, kaltgepresst
150 g SukrinMelis
4 mittelgroße Möhren, geraspelt
60 g Haselnüsse, grob gehackt

Fürs Frosting ( Nach Geschmack):
Frischkäse
Zitronensaft
SukrinMelis

Den Ofen auf 175° C vorheizen. Mandelmehl, Salz, Backpulver und Zimt mischen. In einer zweiten Schüssel Eier, Kokosöl und SukrinMelis verrühren. 
Möhren raspeln und gemeinsam mit den grob gehackten Haselnüssen zu den flüssigen Zutaten geben. Anschließend die flüssigen Zutaten auf die trockenen geben und mit dem Mixer kurz verrühren. Langes Quirlen mögen Muffins und Cupcakes nicht so gern. Dann werden sie gern zickig und zäh. Also haltet euch zurück.

Eine Muffinform mit Papierförmchen bestücken oder gleich eine Silikonform nehmen. Das erspart euch das Abpulen des Papiers, denn oft klebt es dann doch ganz schön fest. Auf mittlerer Schiene im vorgeheizten Backofen ca. 18 bis 22 Min. backen.

Für das Frosting verrührt ihr ganz nach Geschmack etwas Frischkäse mit einem Schuss Zitronensaft und SukrinMelis. So schmeckt(e) der Frühling, oder? 

Montag, 10. September 2012

So klingt das Wochenende: THE XX


Liebe Kerstin,

hier klopft gerade der Regen leise ans Fenster. Der Himmel ist grau und irgendwie fühlt sich dieses Wochenende so ein bisschen nach vorgezogenem November an. Nach Tee kochen, Kerzen anzünden und mit  dicken Socken und Kuscheldecke auf dem Sofa sitzen und einen Film schauen. Oder Musik hören.

Das passende Album dazu ist heute für mich das gerade erschienene neue Album von The XX. So sanft und dunkel und mit ein bisschen Herbstschwere. Ich mochte schon das Debüt der Briten sehr sehr gern. Weil sie etwas haben, was es immer seltener gibt: Wiedererkennungswert. Ich mag das Leise in ihren Songs, dieses Hingetupfte, das Vortasten der Instrumente und Textzeilen. Irgendwie berührt mich das sehr, ohne das richtig greifen zu können.

Ich weiss natürlich nicht, ob es bei euch auch schon herbstelt. Falls nicht, heb dir den Song einfach noch ein Weilchen auf.  

Ich wünsche dir ein schönes Wochenende!

Liebe Grüße,
Emmi

P.S. Der Moderator in dem Clip…. Erm. Das ist doch Comedy, oder? Der sieht irgendwie aus wie am Bildschirm zusammengebastelt. Hiiilfe! ;-)

THE XX - Angels



Weiterhören:
“Chained”
“Islands”

Liebe Emmi, 

mit dem Sommer ist es wohl wie mit den Vögeln: Er macht sich langsam auf, Richtung Süden. Bei uns hat er auf seiner Reise einen Zwischenstopp eingelegt. Wir freuen uns noch über spätsommerliche Tage mit 25 Grad. Aber am Mittwoch ist das dann auch vorbei. Und hier geht es dann leider oft nahtlos in den Winter über.

Daher höre ich mich mit The XX einfach schon etwas warm. Freue mich auch irgendwie auf den Herbst. Kamin an, Kerzen, die roten Blätter im Wald. Ich mag jede Jahreszeit. Nur müsste sie von mir aus nicht so lange dauern. Ich bin für monatliche Jahreszeiten-Rotation. Dann könnten wir uns drei Mal im Jahr über den Frühlingsbeginn freuen. 

Hätte zusätzlich den Charme, dass auch auf dem Ipod mehr Abwechslung herrschte. Denn ich glaube, ich habe schon für jeden Song so eine bestimmte jahreszeitliche Vorliebe. Und auch die Weihnachts-CDs würden dann nicht so einstauben.

Ich schick dir noch mal ein paar Sonnenstrahlen Richtung Norden.

Liebe Grüße aus den Bergen

Kerstin

Freitag, 7. September 2012

Der Frage-Foto-Freitag

Eine Woche mit viel Arbeit, der Rückkehr der Disziplin in Sachen Sport und Essen, vielen kleinen inneren Gewittern und erstaunlich viel Sonne. Dank an Steffi für die schönen Fragen.

1.) Ein Gefühl?



Danke, Sommer. Das war eine gelungene Vorstellung. Lass uns noch ein paar Früchte da für den kalten Winter. Wir denken an dich, wenn wir die Äpfel für den Nikolausstiefel auf Hochglanz polieren.

2.) Neu?




Neu und doch das meiste sehr sehr alt. Mein Zweitarbeitsplatz im neuen Haus des Liebsten. 

3.) Was hilft immer?




Kürbis. Endlich wieder zurück in meinem (Herbst-)Leben. Macht warm im Bauch und einfach nur glücklich. 

4.) Gesagt: "Süüüüß"?




Diese Karte von "einer der guten", die in Kürze über meinem Zweitbett hängen wird.

5.) Gedacht: "Wow"?




Was für ein cooles Straßenschild! In dieser Stadt haben Enten Vorfahrt.