Sonntag, 25. März 2012

Der Foto-Fragen-Freitag (wie immer am Sonntag)

Mal wieder zu spät, aber zum Glück werden die freitäglichen Foto-Fragen von Steffi und Okka  nicht so schnell schlecht. Gute Sachen haben eben ein langes Haltbarkeitsdatum.
1.) Was bringt dich immer zum Lächeln?


Ein Foto meiner Mama, das sie mit ihrer besten Freundin, meiner lieben Patentante, im zarten Alter von 18 im Italienurlaub zeigt. Ich bin sonst niemand, der sich mit vielen Andenken umgibt. Aber das hier erinnert mich an ihre Lebensfreude und macht mich kein Stück traurig.

2.) Ein Erbstück?


Sie stand früher in der Wohnküche meiner Oma und man schmeckt förmlich den Vanillepudding mit Eischnee drunter und den Dosenmandarinen drüber, den es nur bei Oma in der Küche gab.

3.) Wie fühlst du dich heute?


So frühlingsfrisch irgendwie. Nicht zuletzt deshalb, weil ich am Morgen zu unserem Wochenend-Song durch die sonnendurchflutete Wohnung gefegt bin und alles schön sauber gemacht habe.

4.) Dein Lieblingseinkauf des Monats?


Mein Kauf des Monats sieht nicht sonderlich schön aus. Es ist nichts anzuziehen, aber mit ihrer Hilfe habe ich jetzt wieder etwas Sauberes anzuziehen. Meine neue Waschmaschine war das letzte Teil, dass  mir noch zur absoluten Unabhängigkeit in meinem kleinen Häuschen fehlte. Und wer will schon auf Dauer den Liebsten waschen lassen?

5.) Deine Bücher…?



Da ich bei meinem Umzug von Berlin nach Tirol mein Hab und Gut in einem kleinen VW-Bus unterbringen musste, haben es nur wenige Bücher bis hier her geschafft. Und inzwischen, muss ich zugeben, kaufe ich, ganz stillos, eher ebooks. Denn den großen Buchladen, in dem man wunderbar stöbern und Schätze entdecken kann - den gibt es hier leider nicht.  Und da ich leider auf unmittelbare Bedürfnisbefriediegung stehe, ist selbst Amazon eine unerträgliche Herausforderung meiner nicht vorhandenen Geduld.

Freitag, 23. März 2012

So klingt das Wochenende: Brigitte


Liebe Kerstin,

Zeit für Runde Zwei. Schon lustig, wie schnell man sich an ein neues Ritual gewöhnt. Ich packe schon seit Tagen gedanklich Songs auf meine imaginäre Liste, dann wieder runter, und einen neuen rauf... Ein munterer Reigen! Und irgendwann taucht ein Song auf und ich weiß: JA! Genau der! (Funktioniert das mit Männern eigentlich genauso? ;-) )

Die beiden Damen, bei denen es diesmal ‚klickte’ heißen BRIGITTE. Nicht Brie-gitte, wie bei der bekannten deutschen Frauenzeitschrift, sondern Brigitte wie in Brigitte Bardot. Was nahe liegt, denn sie kommen aus Frankreich. Und während hierzulande bei der Erwähnung dieser Band noch das große Schulterzucken ausbricht, hat sich ihr Debütalbum dort im letzten Jahr verkauft wie Astra beim St. Pauli Spiel. Gold? Phhh… PLATIN!

Meinetwegen darf die Brigitte-Begeisterungs-Welle auf jeden Fall in diesem Sommer gern nach Deutschland rüberschwappen. Da man mich in der Schule früher Russisch statt Französisch büffeln ließ, weiss ich zwar nicht so ganz genau, was die Beiden da singen. Aber dass sie bestimmt nicht auf dem Mund gefallen sind, versteht man auch, wenn man nix versteht Und mir macht diese bezirzend-charmant vorgetragene Melange aus Retro/ Indie/ Pop vor allem eins: gute Laune! 

Sonnige Grüße, Emmi

Madames et Monsieurs, we proudly present: BRIGITTE “Battez Vous” (live)



Weiterhören:
Ne Me Lache pas
Ma Benz

Liebe Emmi, 

okay, dieses Mal hast du mich echt erwischt. Ich liebe französische Musik! Liegt vielleicht daran, dass mein Papa in Paris geboren ist. Auch wenn er kein Wort französisch versteht. ;-) Oder daran, dass ich mal Au Pair in dieser wunderbaren Stadt war. Oder einfach daran, dass sich Frühling für mich immer so nach Provence anfühlt:  nach den ersten wärmenden Sonnenstrahlen, den zarten Düften und der weichen Luft, die fast streichelnd die endlich wieder nackten Beine umhüllt. Warst du schon mal im Frühling in der Provence? Solltest du unbedingt mal machen. Dann verstehst du hinterher vielleicht sogar die beiden Damen von Brigitte.

Kein Wunder, dass ich jetzt schon seit zwei Stunden überlege, ob ich mir wohl nur diesen Song bei Itunes besorgen soll oder besser gleich die ganze CD? Ich glaube, ich werde Letzteres tun. Denn diese Französinnen machen wirklich richtig gute Laune.

Aber aussehen tun die Beiden ja schon ganz schön schräg, oder? Ist retro jetzt hip und nur ich denke noch an die 70er oder an Faschingspartys, wenn ich solche Brillen sehe? Vermutlich ja, denn heute morgen schicke mir ein Freund ein Foto von sich, auf dem er ein ähnliches Monstrum auf der Nase trug. Nur war das auch noch weiß. Ich dachte, das Bild sei noch vom Karneval übrig. Aber nein, Monsieur war auf dem Weg zur Echo-Verleihung. In solche Fettnäpfchen kann man wohl nur platschen, wenn man lange genug fern jeder Trends in der österreichischen Provinz kaserniert war. Gut, dass ich jetzt dich habe und unser kleines Freitags- Rendez-Vous: Emmi bildet. Und zwar nicht nur den Musikgeschmack. 

Ich wünsche dir ein zauberhaftes Wochenende

Kerstin

PS: Dieses laute JA, ist das also nur auf Songs abonniert oder können auch Männer so überzeugend sein? Die gute Nachricht: Das gibt es auch bei Männern. Sie erobern dein Herz im Sturm, sie lassen keine Fragen offen,  sie bringen dich über Nacht dazu, dass du das Wort Bindungsangst nicht mehr buchstabieren kannst. Voraussetzung ist aber, dass du jede Menge schlechter Musik hören musst, bevor du DEN Song entdeckst. Also, liebe Emmi, öfter mal Parship statt Youtube. Supermarkt statt Plattenladen. Dann klappt es auch mit dem Mann zum Wochenende....oder noch besser dem Mann fürs ganze Leben.

Freitag, 16. März 2012

So klingt das Wochenende: Ryan Adams

Hallo, 

ich bin Emmi. Ganz wunderbarer Weise hat Kerstin mich aus dem Netz gefischt und mir den tollsten Job der Welt angeboten: ihr jeden Freitag einen Song ans Herz zu legen, den Soundtrack für ihr Wochenende sozusagen. Da es mir noch nie gelungen ist, Musik anders als durch die Gefühlsbrille zu sehen, empfinde ich mich - trotz jahrelanger Arbeit im Musikbereich – zwar nicht als „Expertin“. Aber ich liebe es, meine persönlichen Song-Kleinode mit anderen zu teilen. Mal schauen, wie lange Kerstin durchhält ... ;-)

Liebe Kerstin,

kannst du das „R“ rollen? Rrrrrrrrrrrrrrrr? Ich nicht! Was schlecht ist. Eigentlich spricht sich Ryan, wie in Ryan Adams, zwar natürlich nicht mit rollendem „R“, aber um peinliche Missverständnisse zu vermeiden, du verstehst, was ich meine, muss man sich bei diesem Namen schon sehr um eine, ähm, sagen wir mal distinguierte Aussprache bemühen.

Wie ich gerade auf Ryan als ersten Musiktipp gekommen bin? Das liegt an Oasis. Vorerst in Pop-Rente geschickt, da die beiden Sturköppe Noel und Liam Gallagher gerade anhand von Soloprojekten medienwirksam auszutesten versuchen, wer der Chef im Ring ist. Mein Schiedsspruch lautet, nicht sehr aufregend, 1:1, denn ich mag sowohl das Beady Eye Album von Liam als auch Noels High Flying Birds. Aber die weltbeste „Wonderwall“-Version stammt definitiv nicht von einem der Beiden, sondern von Ryan Adams. Klar, das Original ist eine klasse Pophymne, aber Ryan hat ihr ganz neues Leben eingehaucht. Den Song auf seinen Kern runtergebrochen und seine Seele nach außen gestülpt wie bei einem Inside-Out-Maki. Vielleicht schmeckt dir das auch?

Liebe Grüße aus dem Norden ins Tal, 
Emmi

P.S. Die beste Aufnahme, die ich von dem Song im Netz gefunden hab, ist eine Liveversion. Leider gibt es keine bewegten Bilder dazu, sondern nur das Foto des (mittlerweile auch nicht mehr ganz so) jungen Wilden, aber so hört es sich eh besser...

Ryan Adams „Wonderwall“ (aus „Love Is Hell“, 2004)



Und hier kommen die Tipps für alle, die mehr davon wollen:
“La Cienaga Just Smiled” (vom Album “Gold” 2001)
„To Be Young (is to be sad, is to be high)” (vom Album “Heartbreaker” 2000) 
“Magnolia Mountain” (vom Album “Cold Roses” 2005)


Liebe Emmi, 

du servierst heute Inside-Out-Maki? Mhhhm, das finde ich sehr lecker. Weniger lecker finde ich eigentlich Männer mit langen Haaren. Aber ich muss sagen: Das Bild von Ryan kann man durchaus länger anschauen. Kommt man wenigstens in die richtige Stimmung für so einen emotionalen Song. 

Wer denn nun der Gewinner im Oasis-Wettkampf ist: der Liam oder der Noel - ich kann da nicht wirklich mitreden. Denn was Musik anbelangt, bin ich leider ein absolut unbeschriebenes Blatt. Spiel mir etwas vor und ich sage dir, ob und was es mit mir macht. 

Und der Ryan, den du mir heute vorspielst, der macht schon ein bisschen Gänsehaut. Ich nehme an, so willst du etwas Frische in mein Wochenende bringen, das warme Frühlingssonne in den Bergen verspricht.

Apropos Berge: Natürlich kann eine Tirrrrrrrrrrrolerin das R rollen. Okay, ich bin keine, aber ich arbeite daran. Aber wie kann eine Hamburgerin sich wagen, herunter ins Tal zu grüßen? ;-) Ihr Flachlandbewohner legt bitte schön brav den Kopf in den Nacken und winkt freundlich zu uns die Berge hinauf.

Liebe Grüße in den dennoch hohen Norden,
Kerstin

PS: Ich finde ja, mit dir habe ich wirklich einen guten Fang gemacht. Um es mit Ryan zu sagen: "Because maybe, you`re gonna be the one that saves me." In meinem Blog war es nämlich verdammt still geworden. Auch wenn ich meine Tradition des Wochenend-Songs liebe, fällt es mir ziemlich schwer, immer neuen Stoff zu finden. Aber jetzt, wo draußen die Vögel wieder so schön zwitschern, wird es Zeit, dass auch mein Blog wieder singt. Und mit so einer Expertin an meiner Seite kann das doch nur super klingen. Freue mich auf viele schöne Töne. Willkommen an Board. Oder besser: auf dem Genussgipfel.

Mittwoch, 14. März 2012

Buchstabensalat á la Austria: D wie Drahdiwaberl

Bild von hier

Es war wohl das D, das sich schon vor Jahren auf österreichisch in mein Leben schlich - denn bereits als Berlinerin schimpfte ich gern mal austriophil: "Ja, bist du denn deppert?!!!". Keine Ahnung, warum ich das immer wieder nutzte. Vielleicht lag es an der ausgesprochen deppenreichen Umgebung, in der ich damals arbeitete? Oder am Kollegen, der mit diesem Satz so manche blöde Situation auflockerte? Heute glaube ich, es war ein Zeichen: Es war wohl schon klar, dass ich wenige Jahre später zu der ständig wachsenden Gemeinde der deitschen Deppen in Tirol zählen würde.


Aber lassen wir das depperte Gerede und kommen zum heutigen Zauberwort: dem Drahdiwaberl. Dieses Wort macht mich so Karussell im Kopf, dass ich ständig nachschauen muss, ob ich die Buchstaben nicht längst durcheinander gewirbelt habe. Und vermutlich ist das Karussell sogar selbst ein Drahdiwaberl, denn laut meinem Wörterbuch des österreichischen Deutsch ist ein Drahdiwaberl etwas sich Drehendes, Drehbares wie zum Beispiel ein Kreisel oder ein drehbares Verkaufsgestell. 




Ursprünglich nutzte man es in Wien für "dreh dich, Barbara". Hmm, liebe Wiener, da habe ich jetzt ein Verständnisproblem. "Drahdi" gleich "dreh dich". Soweit komm ich noch mit. Aber was hat bitte "Waberl" mit "Barbara" zu tun? Und wann um Himmels Willen braucht man den Satz "dreh dich, Barbara", wenn man nicht zufällig mit einer Barbara zusammen ist und ein flottes Tänzchen wagt oder es sich aus anderen Gründen anbieten würde, dass die Dame einem mal die Rückseite zeigt?


Als sei das noch nicht kompliziert genug, hält der Duden auch noch weitere Bedeutungen parat: z.B. "eine unbewegliche, unbeholfene Person (die sich umständlich dreht)". Wenn sich die Barbara also nicht schnell genug dreht, dann darf man sie als Drahdiwaberl beschimpfen. So in der Art: Drahdiwaberl! Na, wird es heute noch mal was? Du olles Drahdiwaberl, du!


Bild von hier


Na, seid ihr nun restlos verwirrt? Da habe ich wohl ein ordentliches Drahdiwaberl ("Wirrwarr, Durcheinander") angerichtet. Was für ein (Buchstaben)-Salat.

Sonntag, 11. März 2012

Der Foto-Fragen-Freitag (Bergbewohner-Edition am Sonntag)

In Tirol ticken die Uhren langsam. Sehr langsam. Sehr sehr langsam. Da scheint es mir legitim, dass der grandiose Foto-Fragen-Freitag, den sich Steffi und Okka ausgedacht haben, hier erst am Sonntag stattfindet. Mädels, ihr habt es geschafft. Nachdem ich heute morgen in der Link-Sammlung zu eurer Aktion stöberte, hat mich das Blogfieber wieder gepackt. Und spätestens als ich den noch ganz frischen Blog my little delights meiner Glückspaketpartnerin Kathrin entdeckte, war klar: Die Zeit ist reif für mein Comeback.

1.) Niemals ohne…?


Günnfried. Der Guru unter den Schweinen. Ist er da, bin ich ganz bei mir. Geerdet, entspannt, schläfrig. Ein Leben ohne ihn? Undenkbar.

2.) Der schnellste Weg zum Glück?


Wenn gar nichts mehr hilft, hilft ZUMBA!!! Macht aus mir, dem größten Tanzmuffel unter der Sonne, eine Dancingqueen und zaubert in mein trübstes Schlechte-Laune-Gesicht ein Dauergrinsen.

3.) Worin blätterst du gern?


In allem, was sich so stapelt bei mir: Kochbücher, Dekobücher, Zeitschriften mit vielen bunten Bildern und wenig literarischem Anspruch. Und wenn ich unterwegs bin und keine Chance aufs Stapeln habe, blättere ich in meinem vollgepackten Kindle.


4.) Wie siehst du heute aus?


Ziemlich dreckig. Das kommt davon, wenn man die Radsaison eröffnet, bevor der Schnee ganz getaut ist. Aber wann kann man schon mal Langläufer auf dem Mountainbike überholen?

5.) Deine liebste Wanddeko?


Mein erstes Kleidungsstück, in das ich heiß verliebt war. Es erinnert mich an Urlaub und Strand, an Spielplätze und Schaukeln und daran, wie es sich anfühlt, ganz bedingungslos geliebt zu werden. Weil es mir seit ein paar Jahrzehnten nicht mehr passt, schmückt es jetzt eben die Wand.