Samstag, 28. Juli 2012

Buchstabensalat á la Austria: E wie Einiraunzer und einweinberln





ABC. Drei Buchstaben, mit denen alles beginnt. Das Alphabet. Die erste Deutschstunde. Und auch der Buchstabensalat: Das A, das B und das C waren die Zutaten der ersten Stunden. Sie sollten der Beginn von etwas ganz Großem werden: einer festen wöchentlichen Rubrik, die sich am Klang der Österreichischen Sprache ergötzt. Spaß hat es gemacht. Mir und euch. Lange sollte es dauern. 26 Wochen lang, um genau zu sein. Vom A wie abbimsen bis Z wie Zezn, Zibebe, Zipf oder sogar Ziziwischpal.


Doch diesen Höhepunkt haben wir nie erreicht. Beim D wie Drahdiwaberl war alles vorbei. Das Karussell hatte sich ausgedreht. So schnell kann Salat vertrocknen. Zeit, mal wieder ein paar frische Buchstaben zu pflücken. Und weil sich Steffi und der Frage-Foto-Freitag hitzefrei genommen haben, serviere ich euch heute das E. E wie Einiraunzer und einweinberln.






Liebes E,
du bist ein ganz wunderbarer Buchstabe. Kein gewöhnlicher. Mitglied im erlesenen Kreis der Vokale. So gradlinig irgendwie und dennoch mit Ecken und Kanten. Zwar bist du nicht so symmetrisch wie das H. Aber was soll's? Genau das macht dich doch so interessant.


Was sagst du da? Ich bin ein Einiraunzer? Pah, ich meine das Ernst. Ganz sicher will ich mich nicht bei dir einweinberln. Das habe ich wirklich nicht nötig. Es gibt noch andere schöne Buchstaben auf der Welt.


Ein Einiraunzer ist jemand, der versucht, sich durch Schmeicheleien Vorteile zu verschaffen. Das erklärt mir zumindest mein neues Fachbuch, der Sprachführer für Einheimische und Zugereiste. Einweinberln ist das Verb dazu. Beides scheinen mir Worte zu sein, die im diesem Land zum Grundwortschatz gehören sollten.


Liebe Österreicher,
habe ich euch eigentlich schon mal gesagt, was für eine tolle Sprache ihr sprecht? Ich bin ein Einiraunzer? Pah, ich meine das Ernst. Ganz sicher will ich mich nicht bei euch einweinberln.


PS: Für manche Wörter ist man als Deutsche einfach zu blöd. Nur so kann ich mir erklären, dass ich auf dem Foto aus einweinberln echten Buchstabensalat produziert habe. Einschleimen war halt schon immer ein Fremdwort für mich.

2 Kommentare:

  1. ich bin heute auch raunzig. muss am wetter liegen. ;D

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  2. Wie gut, dass ich gerade mit einem Tiroler vorm TV sitze und die Piefke-Saga schaue. So hatte ich gleich einen Simultanübersetzer für deinen Kommentar. ;-)
    Hoffe, das Raunzige hat sich mit den Gewitterwolken verzogen und wünsche dir einen sonnigen Tag.

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