Freitag, 13. Juli 2012

So klingt das Wochenende: BEIRUT – Elephant Gun


Liebe Kerstin,

die meisten von uns haben ja einen recht eingefahrenen Musikgeschmack. Das ist nicht abwertend gemeint, aber oft weiss man doch: ich mag Rock, aber keinen Free Jazz. Oder man liebt Volksmusik und kann mit elektronischer Clubmusik dann eher nichts anfangen. Ist bei mir jedenfalls so. Mein Musikkosmos ist recht eng umrissen (mein Kollege, die berühmte Ausnahme, die es ja immer gibt, hat mir deshalb schon öfter sein Beileid ausgesprochen *grins*), und eigentlich ist recht klar abgesteckt, was da ins Raster passt und was nicht.

Dass ich Zach Condon und seine Band Beirut mag, hat mich daher ein bisschen überrascht. Klar, auch der bewegt sich in meinem geliebten Indie-Umfeld, aber seine ganz spezielle Mischung aus Folkpop mit Balkan-Blasmusik, Zigeunerfolklore und ein bisschen Elektronik fällt schon ein wenig aus dem gewohnten Emmi-Rahmen. Das aber auf sehr angenehme Art und Weise. Türöffner ist dabei für mich – wie fast immer – die Stimme. Die klingt gleichzeitig fremd und doch irgendwie vertraut.

Auch die Ästhetik seiner Videos gefällt mir. Ein wunderbar durchkomponiertes Chaos, sehr charmant.

Lässt du dich einen Song lang entführen in diese Welt?

Ich schicke dir liebe Grüße in die Berge,
Emmi

BEIRUT – Elephant Gun



Weiterhören:
Santa Fé
Goshen

Liebe Emmi, 

na klar, lass ich mich von dir entführen. Und verführen natürlich auch, verführen, mal ganz neue Töne an mein Ohr zu lassen. Genau das ist das Schöne an der Blogger-Welt, finde ich: Jeden Tag begegnet einem so viel Inspiration. Neue Türen öffnen sich und man beschäftigt sich mit Dingen, die einem sonst vermutlich nie untergekommen wären.

Was Zach Condon und Beirut da machen, ist wirklich ganz besonders. Diese Mischung, die du oben beschreibst. Total ungewohnt für die Ohren, aber gerade deshalb sehr reizvoll. Mir macht sie jedenfalls richtig gute Laune, an einem Morgen an dem es vom Himmel nur so schüttet. Das Klopfen des Regens auf dem Vordach meines Häuschen schlägt noch den perfekten Beat dazu.

Ich bin in Sachen Musikgeschmack sehr....sagen wir offen? Wechselhaft? Oder ahnungslos? ;-) Ich könnte dir niemals sagen, welche Musikrichtung ich bevorzuge. Aber ich bin sehr sicher darin, den Daumen rauf oder runter zu machen, wenn man mir etwas vorspielt. 

Deshalb bin ich jahrelang verzweifelt, weil ich die Frage. "Und? Was hörst du für Musik?" niemals beantworten konnte und mir das immer irgendwie peinlich war. Erlöst wurde ich dann von Ipod, IPhone und Co: In Zeiten, wo man seine gesamte Musikbibliothek sowieso mit sich rumschleppt, verweise ich lässig auf meine Playlist und schieb dann mal das Gerät rüber. 

Und seit du hier so liebevoll ausgewählte Häppchen servierst, kommt am Wochenende jeweils ein neues Stück Musik dazu. Danke dafür. Das ist sehr bereichernd.

Liebe Grüße in den Norden

Kerstin

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