Ich bin in meinem Leben so oft umgezogen, habe so viele Städte mein "Zuhause" genannt: Salzgitter, Paris, Bonn, Basel, San Diego, Hannover, Berlin, Würzburg, noch mal Berlin und nun das gelobte Land Tirol. Da bleibt das Heimatgefühl oft auf der Strecke. Und manchmal würde ich mir wirklich wünschen, ich könnte eine Dose öffnen und ein bisschen Berliner Luft inhalieren. Oder umgekehrt: Jemand würde mir endlich die Beschwörungsformel verraten, die für jeden Ort der Welt schlagartig Heimatgefühle weckt.
Solange das aber nur ein schöner Traum ist, bin ich froh, dass es Servus gibt. Dieses Magazin macht so wahnsinnig Lust auf Österreich, dass es eigentlich alle Migranten auf Staatskosten erhalten müssten. Da gibt es altes Handwerk, traditionelle Bräuche, aber auch modernes Design und leckere Rezepte.
Besonders freue ich mich immer über die Rubrik, die ein Wort in verschiedenen Dialekten wiedergibt. Wer hätte schon gedacht, dass ein Bergmandl ein Feuerhund ein Goldwurm ein Weghoanzl ein Aidakßl ein Matschgaragga oder einfach nur ein Feuersalamader ist?
Am letzten Wochenende haben wir das Heimatgefühl übrigens aufgegessen. In Form dieses "Waldviertler Apfel-Mohn-Kuchens". Wie immer, habe ich dabei, um die Kohlenhydrate zu reduzieren, Zucker durch Sukrin ersetzt.
Zutaten für eine Springform (28 cm):
80 g zimmerwarme Butter
120 g Sukrin (oder 100 g Zucker)
abgeriebene Schale von einer halben Bio-Orange
1 Prise Salz
2 Eidotter
100 g gemahlender Mohn
40 g Mehl
1 kg Äpfel
3 Eiklar
Butter für die Form
2 EL flüssige Butter zum Bestreichen
2 TL Sukrin (oder Zucker) zum Bestreuen
Zubereitung:
1. Butter mit der Hälfte des Sukrins schaumig rühren. Orangenschale und Salz dazugeben, dann Eigelb nach und nach unterrühren.
2. Mohn mit Mehl vermischen.
3. Äpfel schälen und vierteln. Mit einer Gabel einritzen.
4. Backofen auf 180 °C vorheizen.
5. Eiweiß mit dem restlichen Sukrin steif schlagen. Abwechselnd mit dem Mohn-Mehl-Gemisch unter die Eigelbmasse heben.
6. Eine Springform fetten, Teig einfüllen und glattstreichen. Äpfel mit der geritzten Seite nach oben darauf verteilen und mit flüssiger Butter bestreichen. Mit Sukrin bestreuen und 40 min backen.
Rezept und Bilder stammen im Original von hier.
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