Freitag, 21. September 2012

Shabby-Schönheit in Pastell

Keine Fragen, keine Fotos? Nein, ich habe trotzdem ein paar schöne Bilder für euch. Steffi und der Frage-Foto-Freitag pausieren und das kommt mir gerade recht, denn ich wollte euch schon länger ein paar Details aus meinem Zimmer im Haus des Liebsten zeigen.

Ihr musstet ja oft genug hier von unserem wochenlangen Umzug lesen. Besser gesagt: M. ist umgezogen. Wir leben sehr bewusst und gern in zwei Häusern. Bisher nur 5 Fußminuten voneinander entfernt, jetzt leider in verschiedenen Tälern. Und damit ich deshalb auch mal ein paar Tage länger bleiben kann, habe ich ein klitzkleines Reich für mich bekommen dort.

Ziel war es, einen Platz zum Schlafen und Lesen und Kuscheln zu haben. Eine kleine Schreibecke war mir wichtig. So kann ich auch mein Homeoffice spontan dort einrichten. Und Stauraum für Anziehsachen und Co waren gefragt, denn ich bin es leid, alle paar Tage einen halben Umzug zu veranstalten. Das Ganze dann auf knapp acht Quadratmetern und dabei möglichst wenig Geld ausgeben - gar keine leichte Aufgabe.

Gott sei Dank stehe ich sowieso total auf den Shabby-Style. Und das Haus hatte einen vollen Keller, in dem man in alten Familienschätzen richtig graben konnte. Toll für mich, denn ich bin in einer Stadt aufgewachsen, die erst im zweiten Weltkrieg entstanden ist. Da gibt es keine Dachböden, Keller und Kisten mit Erinnerungen an die guten alten Zeiten.

Shabby sollte es also sein. Viel weiß. Und drei Pastelltöne dazu, die mich in einem anderen Projekt gerade sehr prägen: ein zartes Lindgrün mit einem Hauch von Grau, ein helles Violett und ein Roseton. Und irgendwie tauchten dann immer wieder Vögel auf und Herzen. Und nun kommt mal mit und schaut euch das Ergebnis an.




Das Bett von Ikea begleitet mich sicher schon zehn Jahre. Es ist das einzige Möbelstück, das meinen Umzug von Berlin nach Tirol mitgemacht hat. Und das liegt nicht an seiner Schönheit, sondern daran, dass es sich so schön klein machen kann und so noch in den VW-Bus passte, der mein gesamtes Hab und Gut damals verschiffen musste.  Bisher war es schwarz. Jetzt hat es einen weißen Anstrich bekommen.

Darüber liegt eine alte, weiße Spitzentagesdecke, die ich von M.s Mama geerbt habe. Die Tagesdecke darüber ist von Bloomingville. Das dazu passende Kissen stellt die Verbindung zum Kopfende her. Dazu habe ich zwei Kissen in den beiden anderen Farben kombiniert (das grüne ist von the go´round), eines mit dem Vogel-Thema. Das Hirsch-Kissen hat M.s Mama in der Grundschule selbst bestickt. Ich mag diesen Hauch von Alpen-Tradition in dieser Kombination.

Da es keinen Platz für einen Nachttisch gibt, habe ich mich für ein Regal über dem Bett entschieden. Das Regal ist, wie die Kissen und die lila Tagesdecke, von manjanaHome.

Im Regal wohnt Polly, mein Sorgenfresserchen, die ihr schon kennt. Sie ist hier besser aufgehoben, denn ab und an muss ihr ein Unbeteiligter mal den Magen auspumpen. Ein K von Bloomingville (über manjanaHome) zeigt, wer hier schläft. Und das grüne Windlicht ist ein Geschenk meiner Freundin Elly aus ihrer neuen Heimat Indien.

Daneben sammele ich ein paar Bilder, die ich gerade mag: Der Hase ist von lecanotrouge. Ich habe ihn mal bei Igor und seinem wunderbaren Happy Interior Blog gewonnen. Er steht ein wenig für dieses "Alice im Wunderland"-Gefühl, das ich in diesem Zimmer oft habe. Die beiden Prints stammen aus der Werkstand von eine der guten. Den zuckersüßen Cupcake gibt es als Download bei der von mir heißgeliebten Kochzeitschrift Lecker.




Diesen ganz schmalen Kleiderschrank habe ich im Keller gefunden. Vermutlich stand er früher mal in einem der Pensionszimmer, die M.s Oma vermietete. Ich mag den Gedanken, dass ein glücklicher Urlauber da früher seine Sachen verräumt hat. Es erinnert mich daran, in welch schöner Umgebung ich hier leben darf. 

Er war in einem armseligen Zustand mit teilweise abgelösten Seitenwenden. Ich hab die Tür ausgebaut, die Seiten neu geleimt und ihn dann grün gestrichen. Hat er nicht einen zauberhaften kleinen Schlüssel? Oben drauf ist noch Stellfläche für ein paar Ebay-Funde. Igor, dass ist der Milchtopf von Riess, von dem ich dir neulich schrieb. Für 1 Euro ein guter Fang, oder? Und die Kaffeedose dahinter ist aus Frankreich und duftet sogar noch nach dem früheren Inhalt.



Zu meiner Arbeitsecke hat mit Holly Becker von decor8 mit diesem Post inspiriert. Ich brauchte einen sehr schmalen Konsolentisch. Dieser hier ist zwar nichts Besonderes, aber da ich ihn für 30 Euro neu bei Ebay bekommen habe und er die richtigen Maße hat, darf er hier wohnen. Die Lampe ist von Lisbeth Dahl (über Das Tropenhaus). Daher stammen auch die Klemmbretter von house doctor. Die Schreibtischunterlage habe ich dazu passend aus Geschenkpapier zugeschnitten und laminieren lassen.

Der Stuhl stammt ebenfalls aus Frankreich und ist aus der Gründerzeit. Ich habe ihn für 20 Euro ersteigert, daher verzeihe ich ihm auch, dass auf seiner eigentlich total schönen Sitzfläche mit Sternenlochmuster ein Riss ist. So trägt er jetzt eben ein Sitzkissen von Greengate (über Mary the Fairy).

Mein Schwein Günnfried pendelt mit mir zwischen den beiden Häusern. Schließlich ist er vor zwei Jahren auch die ganzen 2000 Kilometer von Flensburg nach Tirol mit mir geradelt und dann gleich hier geblieben. Ein Kellerfund ist seine kleine Sitzbank, die ich lila gestrichen habe.




Über meinen Schreibtisch habe ich ein Wandregal montiert. Es ist recht weit oben angebracht, so dass es keinen Platz wegnimmt und es bietet zusätzlichen Raum für Kleinkram. Die Schachtel mit dem türkisen Knopf passt zu den Klemmbrettern und ist ebenfalls von house doctor. Die kleinere Schachtel habe ich selbst beklebt. Sie nimmt das Muster der Schreibunterlage wieder auf. Sehr praktisch ist auch das blaue Buch "The art of cooking", ein Buchsafe von house doctor, in dem ich meine diversen Rezepte sammele.

Ebenfalls auf dem Regal haben diese vielen kleinen Vasen von M.s Mutter ihr neues Zuhause gefunden. Ich freue mich schon darauf, sie im Frühling mit einzelnen Blüten zu schmücken.

Hinter der Tür hängen drei dieser violetten Vogel-Haken von Nordal (über Das Tropenhaus). Momentan nutze ich sie eher als Deko, aber sicher werden sie auch mal Kleider und Taschen beherbergen.



 

Neben meinem Kleiderschrank im Keller fand ich dieses alte Nachtkästchen, das M.s Uroma gehörte und das sicher locker 100 Jahre alt ist. Ebenso wie das alte Gebetsbuch. Ich mag den Gedanken, dass es vielleicht schon früher auf genau diesem Schränkchen lag. 

Das alte Glas stand in der Vitrine meiner "Schwiegermutter" und ist nun zum Bonbonglas umfunktioniert. Das Schränkchen sollte übrigens eigentlich violett werden, aber ich habe beim Mischen der Farbe danebengehauen. Irgendwie mag ich es aber so himmelblau und deshalb darf es erstmal so bleiben.



Das Fenster hat einen braunen Rahmen, was eher schwierig zu lösen war. Ich habe es daher komplett eingepackt: mit einem selbst genähten Raffrollo und den dazu passenden Vorhängen. Dazu habe ich alte Bettlaken mit Spitzenkanten benutzt, die heilen Stücke zusammengesetzt und die alten Spitzen über die Verbindungsnähte gesteppt. Darüber habe ich in einer zweiten Lage diese Gardine von Ikea angebracht. Die war zum Glück viel zu lange, so hatte ich noch Reststücke fürs Rollo und die Vorhänge über, die ich zusätzlich appliziert habe.

Der kleine Vogel ist mir neulich in einer Galerie hier zugeflogen. Er wurde von einer Südtiroler Winzerin handgemacht und sitzt auf einer Weinrebe aus ihrem Weinstock.

2 Kommentare:

  1. Sieht sehr gemütlich aus! Das Konzept mit 2 Wohnungen haben wir auch 5 Jahre lang durchgezogen und waren während der Zeit auch sehr zufrieden damit! Es gibt für alles eine Zeit und die hat nichts damit zu tun, was so "üblich" ist :)
    xo Zoe

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