Liebe Kerstin,
da bin ich schon wieder! Irgendwie kamen mir die Wochen früher auch mal länger vor! Aber gut: war ja auch ne ziemliche Feierwoche, so mit Ostern und Geburtstag und überhaupt.
Vielen Dank für das lustige Geburtstagsständchen. Deine Hamsterparade landet glatt auf Platz zwei meiner diesjährigen Geburtstagscharts, gleich hinter meinem vierjährigen Neffen, der mich mit „Hoch soll sie leben, an der Decke kleben“ bedachte... *lach*
Nachdem ich dir letzte Woche mit ZAZ ja nur kalten Kaffee (im Sinne von ‚kenn ich längst’) serviert hab, schicke ich diese Woche eine meiner absoluten Lieblingsbands in Rennen. Was mir nicht ganz leicht fällt. Denn ja, Lieblingsmusik ist immer etwas sehr persönliches. Jemandem ein Lieblingslied vorspielen ist ein bisschen so wie sich nackt auszuziehen. Oder der besten Freundin zum ersten mal den neuen Freund vorstellen. Man öffnet eben sein inneres Schatzkästchen.
Meine Liebesbeziehung zu Nada Surf begann mit dem Song „Blonde on Blonde“, der beim Abspann eines mittlerweile aus meinem Gedächtnis verschwundenen Filmes lief. Nach nur wenigen Takten war ich infiziert, suchte im Netzt dann sofort nach Informationen und Musik, und mit jedem weiteren Lied verlor ich mein Herz ein Stück mehr an die Jungs aus New York. Diese Gitarren! Diese Stimme (obwohl ich eigentlich eher auf tiefere Stimmen stehe)! Dazu die Texte mit ihrer Mischung aus Melancholie und Zuversicht. Hach... Seit diesem ersten Date sind mittlerweile bestimmt fast zehn Jahre vergangen. Und die Liebe ist immer noch da! Wenn ich – so wie heute morgen – eine ihrer Platten laut aufdrehe und durch meine Wohnung hüpfe, tanze und singe, dann geht’s mir einfach gut!
Leider gibt’s im Netz keine Aufnahme, die meinen Ansprüchen so richtig gerecht wird. Klar, es gibt jede Menge Liveaufnahmen, und wenn man die Songs schon kennt, kann man hinter dem Geschrammel auch ihre Schönheit sehen. Aber für eine Vorstellung seiner Liebsten hätte man sie natürlich gern frisch gewaschen und gebürstet. ;-)
Vielleicht klappt es ja mit einem Link direkt zur Bandwebsite, wo das Video zu „When I was Young“ zu sehen ist (aus dem neuen Album mit dem umwerfend schönen Titel „The Stars Are Indifferent To Astronomy“). Glasklarer Gesang und dann diese sich immer höher aufschichtende Gitarrenwand... Lautstärkeregler ganz weit hochziehen bitte!
Ich bin dann mal weg!
Genieß dein Wochenende,
Emmi
NADA SURF „When I Was Young“
Foto und Video von hier
Weiterhören:
“Inside Of Love”
“See These Bones”
Liebe Emmi,
du bezeichnest ZAZ als kalten Kaffee? Na, hör mal. Die Frau ist heißer als die Polizei erlaubt. Und du willst das heute also noch toppen und machst dich nackig? Tststs, zieh dir bitte ganz schnell dein geliebtes Ringelshirt an. Ist viel zu kalt bei euch im Norden.
Aber gut. Ich verstehe, was du sagen willst. Die Lieblingsband in einem Blog möglicher Kritik auszusetzen - so viel Einsatz will belohnt werden. Und es hat sich echt gelohnt: Nada Surf ist absolutes Neuland für mich. Und trotzdem öffnen sich bereits die verschlossenen Türen, von denen ich in der letzten Woche schrieb. Das ist ein Sound, in den man sich nicht lange einhören muss. Like!
So langsam wirst du mir unheimlich. Entweder DU hast ein extrem gutes Gefühl für Musik, die mir gefallen könnte oder ICH bin extrem leicht zu beeinflussen. ;-) Auf jeden Fall habe ich mir bereits in Itunes eine eigene Liste "So klingt das Wochenende" angelegt. Und die wird jede Woche länger und immer schöner.
Wünsche dir ein fröhliches Wochenende und hüpf, tanz, sing noch ein bisschen. Nur nicht zu hoch hüpfen, sonst klebst du wieder unter der Decke.
Liebe Grüße
Kerstin
PS: Da ich für mich den Titel "ungekrönte Recherchekönigin" in Anspruch nehme, habe ich mal nach dem Film gesucht, dem du dein Liebesglück mit Nada Surf zu verdanken hast. Gut, dass du dich nicht mehr erinnern kannst. Denn einer der Schauspieler ist ein Mann, den zumindest ich höchst ungern in meinen Gedanken habe. Ich hatte mal einen extrem unentspannten Drehtag mit ihm. Aber ich will nicht ausschließen, dass sogar er inzwischen erwachsen geworden ist.
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